29. Juni 2011

fid-Seminar und Praktikum im bioversum

Nach langer „Sendepause“ melde ich mich nun zurück – um einige Ideen und Erfahrungen reicher und einige Ängste und Sorgen bezüglich meines FSJ ärmer.

Zunächst ging es für mich am 1. Juni zum fid-Seminar in Köln. Die fid (frewillige internationale Dienste) gehört zur Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe e.V. (AGEH) und unterstützte die anderen Freiwilligen und mich zehn Tage lang in unserer Vorbereitung auf das FSJ. Dabei beschäftigten uns neben Themen wie Sicherheit im Freiwilligendienst oder Gesundheit auch das äußerst ergiebige Thema Interkulturelle Kommunikation. Besonders spannend empfand ich dabei das langsame „Zusammenwachsen“ unserer heterogenen Freiwilligengruppe sowie das kreative Aufarbeiten unserer Lebensgeschichte. Ent-spannend war hingegen das gemeinsame abendliche Singen mit Begleitung durch die Akustikgitarre, gelegentliche nächtliche Spaziergänge am Rheinufer und vor allem die intensiven Gespräche mit den anderen Freiwilligen.
Entsprechend schwer fiel uns allen am 10. Juni dann der Abschied voneinander, nachdem wir uns so gut kennen- und verstehengelernt hatten.

Allerdings blieb mir kaum eine Atempause, denn für mich hieß am 10. Juni schon wieder: Koffer packen für die nächste „Vorbereitungseinheit“. Nach einer kurzen Übernachtung im elterlichen Hause saß ich vormittags am 11. Juni auch schon wieder im Zug, diesmal mit dem Reiseziel Darmstadt.

Dort erwartete mich im bioversum Kranichstein, einem sehr jungen Museum für Biodiversität, ein knapp zweiwöchiges Praktikum.
Nachdem ich dort die Anlauf- und Eingewöhungsschwierigkeiten überwunden und die liebenswerten Pädagogen kennengelernt hatte, konnte ich die bisher ungewohnte Arbeit mit Kindergartengruppen, Mittelstufenklassen sowie Bioleistungskursen sehr genießen. Dabei stand vor allem das eigenständige Arbeiten der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund sowie die Intention, bei ihnen die Faszination für die biologische Vielfalt und ein wissenschaftliches Arbeiten zu wecken. Da ich selbst, ohne viel Erfahrung, Hand anlegen durfte und mir viel Vertrauen entgegengebracht wurde, haben mir die Aktionen viel Spaß bereitet und einen Einblick in das ermöglicht, was wohl aller Voraussicht nach in Bolivien auf mich zukommt.


Interessant und wichtig waren während des Praktikums auch die beiden Treffen mit Hans Schmidt, einem Schulbuchautor, der selbst sechs Jahre lang in Sucre an der deutschen Schule tätig war und in engem Kontakt mit der Bolivien-Brücke steht (und übrigens die derzeit in Krefeld im Museum Burg Linn stattfindende Ausstellung Not macht erfinderisch – Einfälle für Abfälle initiiert hat). Er erzählte mir sehr lebhaft von seinen Ideen für eine Weiterentwicklung des Ökomuseums sowie der Methode der Freihandversuche (äußerst simpel konzepierte Versuche, die einen Aha-Effekt auslösen sollen). Ich bin gespannt, inwiefern sich diese Ideen umsetzen lassen.

Seit dem 24. Juni bin ich nun also wieder zuhause und ich genieße die Zeit mit meiner Familie.

Euch noch einen schönen Sommer und bis bald zum nächsten Post!